Haben Sie im Schlaf schon einmal eine Präsenz gespürt und konnten sich nicht bewegen?

Es ist drei Uhr morgens. Du öffnest langsam die Augen. Alles ist dunkel, still, doch etwas beunruhigt dich. Dein Herz rast … und plötzlich merkst du, dass du dich nicht bewegen kannst. Dein Geist ist wach, doch dein Körper bleibt regungslos. Dann dieses beunruhigende Gefühl: als wäre da eine Präsenz, ganz nah bei dir.

Nein, Sie träumen nicht. Oder besser gesagt … Sie befinden sich zwischen zwei Welten.

Wenn der Körper schläft, der Geist aber zu schnell erwacht

Dieses Phänomen nennt man Schlaflähmung. Millionen Menschen weltweit erleben es tatsächlich. Auch wenn es mysteriös – ja sogar beängstigend – erscheinen mag, gibt es eine einfache wissenschaftliche Erklärung. 

Während des Schlafs, insbesondere während der sogenannten REM-Phase ( Rapid Eye Movement ), kommt es zu einer tiefen Muskelentspannung. Dies ist eine natürliche Form der Lähmung, die uns daran hindert, uns im Traum zu bewegen und uns so vor unwillkürlichen Gesten schützt.

Manchmal wacht das Gehirn jedoch zu früh auf, während der Körper noch erstarrt ist. Die Folge ist, dass man zwar bei Bewusstsein ist, sich aber nicht bewegen kann. In diesem Fall kann das noch teilweise schlafende Gehirn auch visuelle oder akustische Halluzinationen hervorrufen.

Dieses Gefühl der Präsenz: real oder Illusion?

Einer der beunruhigendsten Aspekte der Schlaflähmung ist das Gefühl, beobachtet zu werden oder dass sich jemand im Raum befindet. Manche Menschen berichten sogar von einem Gefühl des Gewichts auf der Brust, als ob jemand auf ihnen säße. 

Es klingt beängstigend, aber diese Empfindungen entstehen ausschließlich durch die Gehirnaktivität zwischen Wachsein und Schlaf. Das Gehirn, das noch in die Welt der Träume versunken ist, interpretiert Körpersignale auf ungewöhnliche Weise.

Ist es gefährlich? Sollten wir uns Sorgen machen?

Die Antwort lautet nein. Schlaflähmung ist zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Sie dauert selten länger als ein paar Minuten und hinterlässt keine bleibenden Folgen. Sobald das Gehirn die volle Kontrolle über den Körper wiedererlangt, normalisiert sich alles wieder. 

Manche Menschen erleben es nur einmal in ihrem Leben, andere häufiger, insbesondere in Zeiten von Stress, Müdigkeit oder Schlafstörungen.